Virtuelle Ausstellung & Dynamische Wissensplattform Matthäus Merian d.Ä. und die Bebilderung der Alchemie um 1600
Forschungs- und Studierendenprojekt am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit der Universitätsbibliothek der Goethe-Universität Frankfurt
Die virtuelle Ausstellung, die – erweitert um flankierende Publikationen, Workshops und Vernetzungsangebote – zugleich eine auf Langfristigkeit angelegte, dynamische Wissensplattform für Alchemica illustrata um 1600 ist, gehört zu den Ergebnissen des seit dem Wintersemester 2018/19 laufenden Projektes, das unter der Leitung von Berit Wagner vom Kleinen Förderfonds Lehre der Goethe-Universität, mit Mitteln aus dem Lehrstuhl der Städel-Kooperationsprofessur und durch die Christa Verhein Stiftung unterstützt wird. 2021 wurde das Projekt mit dem Johann Philipp von Bethmann-Studienpreis, dessen Preisträger*innen die Frankfurter Historische Kommission kürt, ausgezeichnet.
Auf der Grundlage originaler Drucke in der Universitätsbibliothek wird der Corpus der in Frankfurt und Oppenheim in den Verlagen Johann Theodor de Bry und Lucas Jennis publizierten Alchemieliteratur unter explizit kunst- und kulturhistorischen Gesichtspunkten analysiert (inhaltliche Einführung siehe Startseite, Intro: Alchemische Weltlandschaft und Raum I . Merian und die Tradition der Alchemica illustrata in Franfurt). In Kooperation mit der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg wird die Digitalisierung der dort vorhandenen außergewöhnlich dichten Occulta– bzw. Alchemica illustrata-Bestände der früheren Senckenbergischen Bibliothek und der in der früheren Stadt- und Universitätsbibliothek verwalteten Sammlung Occulta (Signaturengruppe Occ.) realisiert und nicht nur in den Digitalen Sammlungen der Universitätsbibliothek zur Verfügung gestellt, sondern auch in den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft gespeist. Damit werden die überaus reichen Bestände, deren Erstbesitzer teils bis in die Merian- und Entstehungszeit zurückzuverfolgen sind, einer breiteren Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht.
Im Rahmen studierendenzentrierter und kompetenzorientierter Lehrveranstaltungen und Workshops mit geladenen Expert*innen werden die Forschungsergebnisse zu ausgewählten Druckschriften und Radierungen diskutiert, ausgetauscht und für die virtuelle Präsentation aufbereitet. Die Website, an der sich zusätzlich internationale Gastautor*innen mit interdisziplinären Katalogbeiträgen beteiligen, soll der Vernetzung mit relevanten Sammlungsbeständen in Museen und Bibliotheken, Bild- und Forschungsdatenbanken und öffentlich zugänglichen Archivmaterialien dienen.
Die virtuelle Ausstellung & Dynamische Wissensplattform wird schrittweise bestückt aus:
- den Katalogbeiträgen der Student*innen und Absolvent*innen als Ergebnis verschiedener Lehrveranstaltungen, darunter Beiträge mithilfe des Digitalen Storytelling in der Kunstgeschichte mit IIIF
- den Forschungs- und Katalogbeiträgen der (assoziierten) Mitarbeiter*innen im Merian und die Bebilderung der Alchemie-Projekt
- interdisziplinären (Gast-)Beiträgen von Spezialist*innen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Russland, Schweden, Großbritannien, den USA und der Schweiz; weitere geeignete Fachbeiträge sind willkommen (work in progress)!
- dem Bildmaterial der digitalisierten Bestände der Universitätsbibliothek der Goethe-Universität Frankfurt und relevanter Sammlungsbestände in Museen und Bibliotheken, Bild- und Forschungsdatenbanken, öffentlich zugänglichen Archivmaterialien und Online-Plattformen
- der benutzerfreundlichen Vernetzung/Verlinkung mit verwandten Projekten und Forschungsdatenbanken
Komplettiert wird die dynamisch wachsende Plattform durch eine Reihe von (geplanten) digitalen Publikationen, bestehend aus einem Essay-Band (Sammelband zum Workshop von 2020 und verschiedenen themenrelevanten Master- und BA-Arbeiten von Absolvent*innen des KGI Frankfurt (Publikation in Vorbereitung).
Digitale Repräsentationsstrategie
Bei der Umsetzung der virtuellen Ausstellung und Wissensplattform wurde besonderes Augenmerk auf die komfortable Bedienung sowie künftige Instandhaltung und Weiterentwicklung gelegt. Daher wurde die Website mit dem Content-Management-System (CMS) WordPress realisiert. Die hochauflösenden Abbildungen aus der UB Frankfurt, welche über den Objekttexten zu sehen sind, werden mit Zoomify und dem WordPress-Plug-In Zoomify embed for WP dargestellt, wodurch sich auch kleinste Details in den Druckgraphiken vergrößern lassen.
Abbildungen von virtuellen Leihgaben in der Ausstellung, die über eine IIIF-Schnittstelle zur Verfügung stehen, wurden anhand dieser und dem Universal Viewer eingebunden. Dadurch werden die Abbildungen direkt aus ihrer Sammlung in sehr hoher Auflösung abgerufen und es lässt sich in der Darstellung der ursprüngliche Buchkontext aufrechterhalten. Die Annotation von Merians Weltlandschaft wurde mit dem WordPress-Plug-In Getwid – Gutenberg Blocks erstellt. Die Digitale Story David Teniers d. J. Gemälde Alchemist im Laboratorium (Raum VI) wurde mit dem Storiiies-Editor von Cogapp umgesetzt. Dabei wurde nach dem Online-Workshop Digitales Storytelling in der Kunstgeschichte mit IIIF gearbeitet, welcher von der Städel-Kooperationsprofessur am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität erarbeitet wurde und öffentlich zur Verfügung steht.
Work in progress!
Die Wissensplattform ist das Ergebnis eines dynamischen Prozesses und in ständiger Bearbeitung, allerdings sind sämtliche publizierten Beiträge und Texte ab Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung zitierfähig. Vervollständigungen, Zusätze, Änderungen und Korrekturen in den Objektbibliographien sind das gewünschte Ziel und werden regelmäßig durchgeführt. Dies gilt ebenso für die umfangreiche Projektbibliographie und die Verweise auf verwandte Projekte etc.
GOETHE-UNI online – Aktuelle Nachrichten aus Wissenschaft, Lehre und Gesellschaft, Artikel zum Projekt (UniReport, Ausgabe 4/2021)
[Empfohlene Zitierweise] Matthäus Merian d.Ä. und die Bebilderung der Alchemie um 1600, Virtuelle Ausstellung & Dynamische Wissensplattform, hg. von Berit Wagner, Frankfurt 2021ff. (merian-alchemie.ub.uni-frankfurt.de)